Saint-Émilion - da lacht das Herz vieler Weinliebhaber. Aber: es gibt ja nicht nur die hochwertigen Grand Crus, sondern auch die kleineren Gebiete direkt vor der Haustür dieser bekannten Bordeaux-Region. Der Château Les Vieilles Pierres kommt aus dem kleinen Lussac-Saint-Émilion und darf damit sowohl bodentechnisch als auch klimatisch von den Vorzügen des Saint-Émilion profitieren. Seine charmante Cuvée besteht - wie es zu erwarten wäre - zu 80% aus Merlot und 20% Cabernet Franc. Selbst Weinprofis wissen diese zuletzt genannte Rebsorte nicht immer ganz klar einzusortieren. Dabei ist Cabernet Franc weniger hart in punkto Säure wie z. B. der bekannte Cabernet Sauvignon, aber auch nicht so fruchtbetont wie z. B. Merlot. In Kombination können diese beiden Rebsorten bei diesem eleganten Rotwein ihre jeweiligen Stärken voll ausspielen. Der Merlot verleiht dem Château Les Vieilles Pierres einen feinen Duft nach jungen Beeren und etwas Waldboden im Sommer. Am Gaumen wirkt er galant und nicht zu üppig, aber dennoch fest und präsent. Weniger Körperschwere, dafür ein schmaler Fuß mit eleganter Aromatik kleiner Früchte, einer seidigen Säure und harmonischen Gerbstoffen am Zungenrand: dieser Bordeaux muß nicht unbedingt zur Käseplatte (passt aber vorzüglich) oder zum knusprigen Geflügel gereicht werden (großartiges Pairing). Auch solo macht er einen guten Eindruck. Als Grand Vin des Hauses zeigt er die moderne Verschmelzung von Eleganz und Frucht in einer angenehm harmonischen Balance. Auch das ist Bordeaux - wenn es zur Abwechslung mal kein Grand Cru sein muß!