Bordeaux ist eine der aktuell spannensten Weinregionen. Viel Umbrüche und Veränderungen (nachzulesen auch in unserem WeinBlog) haben das Bild der Weine aus Bordeaux enorm verändert. Aber es gibt auch Dinge, die sind so gut geblieben, wie man es kennt. Die Region Margaux zählt definitiv dazu. Und Château Laroque verkörpert diese Margaux-Stilistik auf den Punkt genau. Seine Cuvée aus 65% Cabernet Sauvignon und 35% Merlot lässt schon den maskulineren Charakter erahnen. Für Margaux typisch präsentiert sich dieser Rotwein mit einer zart rauchigen Noten in der Nase, die an Feuerstein und dunkle Beeren erinnert. Auch Grillfeuer und eine Gewürznote können spürbar sein. Aber: elegant verbunden und nicht aufdringlich. Am Gaumen sorgt seine Komplexität und Fülle erst einmal für einen vollen Mund. Ausgewogen, fleischig, zartwürzig mit fein verwobenen Fruchtaromen dunkler Beeren, einer Andacht von Dörrobst und die Erinnerung an eingelegte Pflaumen runden den Gesamteindruck ab. Der Cabernet spielt seine Karte als kräftiger Tanzpartner in dieser Cuvée angenehm, aber dennoch sehr präsent aus. Die Stärke des Merlot zeigt sich im abfedernden Rahmen, quasi am Gaumenrand und im Nachhall, wenn weiche Beerenfrucht eine zarte Dominanz ausspielen und von akzentuierten Mokka-Einschlägen begleitet werden. Die Säure ist beim Château Laroque erwartungsgemäß durch den Cabernet etwas spürbarer; dem Merlot verdanken wir weichere Gerbstoffe und eine elegante Fruchtnote, die sich in das Gesamtbild hervorragend einfügt. Kurz: ein Genießerwein. Ein klassischer Margaux. Ein guter Schluck erstklassiger Bordeaux, der am besten vor dem Kamin oder zu Wild und Braten passt.